Die IES
OptoSort GmbH
ist mit einem
eigenen Stand auf
der Fachtagung "Sensorgestützte Sortierung 2006" in Aachen
vertreten. Um
das
Fachpublikum über neue Einsatzgebiete und Verbesserungen im
Bereich der optischen Sortierung zu infomieren hält Dipl.-Ing.
F.Thiede einen interessanten Vortrag über die Sortierung
von hochwertigen Mineralien.
Der Diamanten- Turbo aus Schenefeld
Wenn
sich fünf
Diamantminen-Spezialisten
aus Südafrika auf den Weg ins schleswig-holsteinische
Schenefeld nahe Itzehoe machen, muss dort eine interessante Technologie
lauern: Das Diamanten-Sortiersystem der Firma Sommer kann 50000 Teile
pro Sekunde trennen.
Eigentlich
sollte es nur ein
Höflichkeitsbesuch auf dem platten Land werden —
doch die Manager des weltgrößten
Diamantenförderers de Beers aus Südafrika (62 Prozent
Weltmarktanteil) blieben eine gute Woche in Schenefeld bei Itzehoe zu
Besuch. Im Gepäck: 150 Rohdiamanten zum Test des eigens
gebauten Prototypen. Denn was die Diamantminen-Experten bei der Firma
"Optosort" des Steinburger Ingenieurs Wolfgang Sommer entdeckten, war
für die Südafrikaner äußerst
spannend. Sommer, gelernter Anlagenbauer, Automatisierungstechniker und
Anbieter von optischen Sortiermaschinen, trennt mit Hilfe seiner neu
entwickelten Anlage die Diamanten "mit einem Faktor von mindestens
zehn" schneller und sauberer als alle anderen Sortieranlagen auf dem
Markt, erklärt der Geschäftsführer: Vier
Tonnen trennen die Schenefelder pro Stunde, das
sind bis
zu 50000 Teile pro Sekunde.
Dabei hatte Firmenchef
Wolfgang Sommer
den Südafrikanern beim
ersten Kontakt im vergangenen Jahr zunächst noch
eingeräumt: "Von Diamanten haben wir keine Ahnung." Doch die
Schenefelder Ingenieure flogenen im Winterhalbjahr gleich mehrere Male
nach Johannesburg und besuchten die großen Diamantenminen der
de-Beers-Gruppe. Dort studierten sie den gesamten Prozess der
Diamantenförderung und Sortierung: Waschen, trocknen,
nachsieben, sortieren, noch mal nach sieben.
Der Prototyp entstand in Schenefeld binnen vier Wochen — und
schon im September sollen die ersten zehn Optosort- Anlagen
ausgeliefert werden. Was die Schleswig- Holsteiner besser machen als
andere Sortierer? Alles darf Sommer nicht verraten. Anstelle
herkömmlicher Geräte, die mittels
Röntgenstrahlen die Spreu vom Weizen trennen und so auf rund
400 Kilo pro Stunde kommen, hat das Schenefelder
40-Mitarbeiter-Unternehmen eine spezielle Beleuchtungstechnik
entwickelt. [..] "Man steht selbst
fassungslos davor, was man entwickelt hat", sagt Frank Thiede, einer
der rund 15 Optosort-Ingenieure. Bei den
Experimenten profitierten die Norddeutschen auch von einer
Kooperation mit dem Karlsruher Fraunhofer-Institut.
Wenn die Südafrikaner nicht gerade echte Diamanten zum Testen
mitbrachten, simulierten die Sommer-Ingenieure mit Glasscherben den
Vorgang. Der Unternehmenschef sieht mindestens drei Vorteile der
Entwicklung seiner Ingenieure um Abteilungsleiter Frank Thiede. Neben
dem erheblich höheren Durchsatz nennt er die
größere Genauigkeit und die geringere
Wartungsanfälligkeit: „Die Investition amortisiert
sich in wenigen Monaten", ist sich Sommer sicher — und hofft
auf weitere Aufträge aus Südafrika.
Mit dem
Hochsicherheitsbereich der südafrikanischen
Diamantminen hat Physiker Thiede auch bereits Erfahrungen gesammelt.
Trotz aufwändiger Vorkehrungen wie komplettem Umkleiden und
Ableuchten hatte der Schenefelder in einer Diamantmine großen
Alarm ausgelöst: Ein Mini-Diamant hatte sich in die Haare des
Diplom-Ingenieurs verirrt.

Ingenieursleistung
aus dem Kreis Steinburg
Frank
Thiede und sein Chef
Wolfgang Sommer(rechts) liefern im September die ersten Anlagen nach
Südafrika.
Bericht von Carlo Jolly; NORDDEUTSCHE RUNDSCHAU
vom
31.08.2004